Das Naturprodukt Leder dient bereits seit Jahrhunderten der Herstellung von Bekleidung und Schuhen. Gerade beim Schuhwerk kommt es auf höchste Qualität an, um die Fußgesundheit zu unterstützen. Echtleder weist eine Vielzahl positiver Eigenschaften auf. Trotz der Weiterentwicklung im Bereich synthetischer Materialien ist hochwertiges Leder nicht ersetzbar. Erstklassig verarbeitete Lederschuhe überzeugen mit Langlebigkeit, höchster Qualität und exzellenten Laufeigenschaften. Rindsleder, Nubukleder, Schweineleder – welches Leder ist am besten?
Je höher der Lederanteil, desto besser die Schuhqualität
Leder ist mittels Gerbverfahren haltbar gemachte Tierhaut. Hochklassiges Ledermaterial für die Schuhherstellung erfüllt höchste Anforderungen an Komfort und Funktion, gleich ob Nappaleder oder Ziegenleder. Mehr als 45 Prozent der Produktionskosten fließen in die Beschaffung und Verarbeitung des Basismaterials. Grundsätzlich gilt: Je höher der Lederanteil, desto besser die Schuhqualität. Neben der Geschmeidigkeit bieten Schuhe aus Leder eine effiziente Wärmeisolierung, überzeugen mit hoher Atmungsaktivität, Reißfestigkeit und Dehnfähigkeit. Gute Lederschuhe bieten jedoch nicht nur besten Tragekomfort, sondern erhalten auch die Fußgesundheit. Wer unter Schweißfüßen oder Fußpilz leidet und rahmengenähte Echtlederschuhe trägt, dämmt die Vermehrung von Keimen ein und verhindert zudem die Bildung von Druckstellen.
Die Vorzüge verschiedener Lederarten
Nubukleder vom Rind oder Kalb wird besonders häufig bei der Herstellung von Wanderschuhen eingesetzt. Durch die angeschliffene Oberflächenstruktur entsteht eine samtige Textur. Wird Nubukleder regelmäßig gewachst, behält es über einen langen Zeitraum seine Wasserfestigkeit.
Besonders geschmeidig ist Nappaleder, eine Glattlederart aus der Tierhaut von Kälbern oder Schafen. Die hohe Strapazierfähigkeit und Softness erhält Nappaleder durch spezielle Chromgerbe-Methoden. Namensgeber ist das bekannte Weinbaugebiet Nappa Valley.
Besonders elegant wirken Schuhe aus Lackleder. Das Grundleder stammt in der Regel vom Kalb oder Rind, auch Ziegenleder wird zur Herstellung verwendet. Die Besonderheit: Lacklederschuhe sind mit einer feinen Lackschicht überzogen, die dem Schuhwerk die glänzende Optik verleihen. Die polierten Trendsetter werden vorzugsweise bei festlichen Anlässen getragen.
Cordovan-Leder wird speziell hergestellt und besteht hauptsächlich aus Pferdetierhaut der Flanken. Schuhe aus Cordovan-Leder sind hochpreisig, da sie wegen der geringen Verfügbarkeit des Leders seltener produziert werden.
Überaus robust und sehr haltbar sind Schuhe aus Boxcalf-Leder. Diese Ledersorte besteht aus narbiger Kalbshaut und erhält im Rahmen des Herstellungsprozesses einen leichten Glanz. Das Leder wird häufig für die Herstellung besonders hochwertiger Herrenschuhe genutzt. Boxcalf-Schuhe verfügen über einen anschmiegsamen Charakter und sind mit effektvoller Maserung versehen.
Exotenleder stammt von Reptilien wie Schlangen oder Krokodilen. Doch Tierschützer prangern die Verwendung dieser Lederarten weltweit an. Deshalb werden die Schuhe häufig nur mit exotischen Designs durch Prägungen auf Rindsleder oder Schweineleder veredelt. Rindsleder ist übrigens das am häufigsten verarbeitete Schuhleder. Obwohl die Lederstruktur eher massig wirkt, überzeugen Rindslederschuhe mit höchster Biegsamkeit.
Entscheidendes Kaufkriterium: der Verwendungszweck
Rindsleder, Nubukleder oder Cordovan-Leder – welches Leder das Beste ist, kann nicht pauschal gesagt werden. Qualitätsleder von Schwein, Rind, Kalb oder Ziege ist jedoch grundsätzlich hochwertiger als Kunststoff oder Textil. Der Verwendungszweck ist ein entscheidendes Kaufkriterium bei der Lederauswahl. Ein passionierter Outdoor-Fan ist mit Lacklederschuhen nicht gut beraten, umgekehrt ist ein derber Nubuklederschuh nicht unbedingt die perfekte Ergänzung zum eleganten Party-Look. Wer gute Lederschuhe kaufen will, sollte auf jeden Fall den Fachhandel vorziehen, denn dort arbeiten Schuhexperten, die die Vorteile jeder Lederart benennen und das passende Schuhwerk empfehlen können.
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